Mit der „Roten Couch“ beim Familienunternehmen Taxi Erren in Wegberg zu Gast
Der Kreis Heinsberger Bundestagsabgeordnete Norbert Spinrath hatte Bürgerinnern und Bürger dazu aufgerufen, ihn mit seiner „Roten Couch“ einzuladen und mit ihm zu einem Thema eigener Wahl ins Gespräch zu kommen. Das Wegberger Familien-Taxi-Unternehmen Erren hatte Spinrath vor kurzem zu sich eingeladen und wollte mit dem Abgeordneten über konkrete Missstände im Taxigewerbe bzw. bei der Abrechnung von Krankenfahrten sprechen.
Nach einer Führung durch die Räumlichkeiten des Unternehmens in der Wegberger Innenstadt wurden auch die Pläne und Vorhaben zum geplanten Neubau gezeigt.
Im anschließenden Gespräch erläuterten die Eheleute Erren und Sohn David die derzeitigen Missstände vor allem im Bereich der Abrechnung von Krankenfahrten und machten an Beispielen deutlich, wie sich eine geänderte Handhabung durch die gesetzlichen Krankenkassen in den letzten Wochen erfolgt für Kunden und Unternehmen auswirken.
Norbert Spinrath: „Sicherlich halten sich die Krankenkassen an die gesetzlichen Regelungen. Bisher war ein pragmatisches Vorgehen vereinbart. Das nun durchgeführte Verfahren ist aber für Unternehmen wie Patienten eine Zumutung.“
So muss der Patient jetzt erst zum Arzt, einen Taxischein abholen und diesen vor der Fahrt durch die Krankenkasse bewilligen lassen.
David Erren: „Viele unserer Fahrgäste sind gar nicht in der Lage, ohne einen vorherigen Taxischein zum Arzt zu kommen. Die Personen, die wir befördern, sind in der Regel blind, dement, haben eine körperliche Behinderung oder sind aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr dazu in der Lage. Bisher haben wir die Abrechnung mit den Krankenkassen als Dienstleistung und Unterstützung für unsere Fahrgäste übernommen.“
Der Abgeordnete wird mit den Fachkolleginnen und Kollegen in seiner Bundestagsfraktion über diese Beispiele sprechen und prüfen lassen, welche Möglichkeiten zur Änderungen vorgenommen werden können.
Auch der seit dem 1. Januar 2015 geltende Mindestlohn wurde angesprochen. Das Taxi-Unternehmen Erren hat nach anfänglichen Schwierigkeiten die Vorgaben komplett umsetzt und zahlt an alle Fahrerinnen und Fahrer den gesetzlichen Mindestlohn. Doch beklagte die Familie, dass zu wenige Kontrollen durch den Zoll durchgeführt werden und es im Gewerbe immer noch zu viele „schwarze Schafe“ gibt, die mit obskuren Methoden den Mindestlohn umgehen.
Norbert Spinrath: „Seit langem bin ich ein Verfechter des Mindestlohnes. Missbrauch muss bei allen Unternehmen wirksam bekämpft werden. Die mittlerweile stärkeren Kontrollen des Zolles begrüße ich sehr.“
Danach ging es um das Thema „Fiskaltaxameter“. Derzeit gibt es noch kein zertifiziertes Gerät auf dem deutschen Markt. Das Familienunternehmen Erren würde begrüßen, wenn sich Berlin bald dazu entscheidet.
Walter Erren: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn es bald ein zertifiziertes Fiskaltaxameter gäbe. Wir warten nur auf die Zertifizierung eines bestimmten Gerätes und würden unsere Fahrzeuge mit diesem ausstatten. Wir wollen dazu beitragen, dass der Missbrauch beseitigt und der manchmal schlechte Ruf des Taxi-Gewerbes durch solche Maßnahmen deutlich gesteigert werden kann.“
Abschließend sprach Norbert Spinrath seinen Dank für das Gespräch aus und begrüßte das Engagement dieses Familienunternehmens. Und er gratulierte zum 80jährigen Firmenjubiläum, das Familie Erren in diesem Jahr feiert.