Aktion Fluchtgedenken: Aus den Augen, nicht aus dem Sinn
Norbert Spinrath, europapolitischer Sprecher, Lars Castellucci, zuständiger Berichterstatter:
Mit dem Rückgang der Asylzahlen in Deutschland ist das Thema Flucht in den Hintergrund gerückt. Zu Unrecht, denn täglich sterben Menschen bei dem Versuch, Europa über das Mittelmeer zu erreichen. Diesem Vergessen und Verdrängen will die Aktion #Fluchtgedenken entgegenwirken. Wir unterstützen die Aktion und rufen zur Beteiligung auf.
„Im laufenden Jahr starben bereits mindestens 1.364 Menschen im Mittelmeer auf der Flucht nach Europa. Wir fordern ein europäisches Seenotrettungsprogramm, das verhindert, dass Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Dies muss Teil einer umfassenden EU-Flüchtlingspolitik sein. Zu dieser gehören eine solidarische Verteilung der Flüchtlinge in der EU, die Bekämpfung von Fluchtursachen, eine wirksame Grenzsicherung und die Schaffung sicherer Fluchtwege. Eine Einigung über eine solidarische Verteilung von Flüchtlingen steht gegenwärtig noch in weiter Ferne.
Mit der Kampagne ‘Du siehst mich. Siehst du mich? Gegen das Sterben im Mittelmeer’ macht ein breites Bündnis von kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen in Anlehnung an die Losung des Kirchentags 2017 ‘Du siehst mich’ auf jene Menschen aufmerksam, die im Moment aus unserem unmittelbaren Blickfeld geraten, aber nach wie vor unter größtem Leid aus den Krisenregionen der Welt fliehen und hierbei häufig die gefährliche Fluchtroute über das Mittelmeer wagen müssen. Das Bündnis schließt sich der Schweigeminute beim 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin am Freitag an.“