„Europa rettet nicht nur Banken“ – Norbert Spinrath, SPD sprach im Plenum des Deutschen Bundestages
Der Kreis-Heinsberger Bundestagsabgeordnete Norbert Spinrath hielt gestern seine erste Rede im Plenum des Deutschen Bundestages
Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Norbert Spinrath aus Geilenkirchen, der erst am vergangenen Dienstag zum europapolitischen Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion gewählt worden war, sprach gestern im Plenum des Deutschen Bundestages zum Verhältnis der Bürger zur Europäischen Union.
Für Spinrath war es die erste Rede als Bundestagsabgeordneter und auch ein sehr persönlicher Moment. „Ich muss zugeben, dass es für mich, ein besonderer Augenblick war, erstmals an diesem Pult zu stehen. An dem Pult, das ich seit weit mehr als vierzig Jahren bislang nur aus der Tagesschau und aus den Tagesthemen kannte“ so Spinrath.
Spinrath machte vor dem Hintergrund der am 25. Mai 2014 bevorstehenden Europawahlen in seiner Rede deutlich, dass Europa nur eine Chance habe, wenn die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes Europa für sich begreifen und sich mit Europa identifizieren.
Dazu sei es notwendig, dass Europa sozialer, demokratischer und damit auch solidarischer wird.
Er wies darauf hin, dass sich Deutschland vor einer Armutszuwanderung nicht fürchten müsse. Schon 2004, nach dem Beitritt von 10 Mitgliedstaaten, habe gezeigt, dass Vorurteile und Besorgnisse unberechtigt gewesen seien.
Hier ging er speziell aus die seitens der CSU kommenden Töne der letzten Wochen ein, welche seiner Ansicht nach, dem europäischen Gedanken nicht gerade förderlich gewesen seien.
Spinrath erklärte, dass auch die positiven Auswirkungen der in Brüssel getroffenen Entscheidungen den Bürgern vermittelt werden und eine bessere Kommunikation über Europa mit den Bürgerinnen und Bürgern geführt werden müsse.
So koste Europa den Steuerzahler eben nicht nur viel Geld, sondern sei auch Motor für unsere Wirtschaft und damit auch Motor für den Arbeitsmarkt in Deutschland.
So müssten zum Beispiel deutsche Automobilhersteller Arbeitskräfte in Deutschland entlassen, wenn deren Autos in Griechenland, Portugal oder Spanien nicht mehr verkauft werden könnten, weil viele Menschen dort um ihre Existenz fürchteten.
Norbert Spinrath führte aus, dass insbesondere die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit stärker in den Blickpunkt gerückt werde müsse. „Denn wie soll jemand, der schon selbst keine Perspektiven hat, für künftige Generationen Perspektiven schaffen?“, so Spinrath. Daher müsse sichergestellt sein, dass die vorhandenen Finanzmittel auch zügig eingesetzt werden.
„Ich will weiter für ein soziales Europa arbeiten und daran glauben, dass es ein Europa der Bürgerinnen und Bürger gibt. Dieses Europa soll nicht nur Banken retten.“, sagte der SPD-Abgeordnete zum Abschluss seiner mit viel Beifall bedachten Jungfernrede.